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Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen:

Tipps bei der Suche nach Bestattern im Internet

 

Der Bundesverband Deutscher Bestatter als Standesvertretung etwa 80 % aller in Deutschland tätigen Bestattungsunternehmen beobachtet seit mehreren Jahren den problematischen Trend, Bestattungsdienstleistungen über provisionsorientierte Vermittlungsportale im Internet anzubieten. Kern der dahinterstehenden Geschäftsidee eigenständiger Vermittlungsportale ist es, Bestattungen über den Weg des Internets anzubahnen und abzuschließen. Aus diesen Abschlüssen resultieren nach der Beauftragung Provisionszahlungen in Höhe von 12-20 % des Preises der vermittelten Bestattungsdienstleistungen. Diese Provision wird dem Bestatter in Rechnung gestellt und letztlich von den Trauernden bezahlt. Dabei argumentieren vieler dieser Portale damit, Bestattungen angeblich günstiger und mit großen Rabatten für ihre Kunden im Internet offerieren zu können. Vermehrt treten Portale in Erscheinung, die sich unkundigen und in der Trauersituation vielfach überforderten Menschen gegenüber als Verbraucherschützer darstellen. Die Vermittlung von Dienstleistungen auf Basis einer letztlich durch den Auftraggeber zu bezahlenden Provision wird dabei weitestgehend verschleiert. In fast allen derart belegbaren Fällen zeigt sich, dass die erbrachte Bestattung keineswegs günstiger ist als bei Preisvergleichen von Bestattern in der konkreten Region, vielmehr unnötig teuer, weil die zu entrichtende Provision bereits eingepreist wird.

Der Bundesverband Deutscher Bestatter rät Angehörigen in der schwierigen Situation, plötzlich mit dem Tod konfrontiert zu sein, daher zu Preisvergleichen bei vertrauensvollen Bestattern in der eigenen Stadt bzw. Region. Grundsätzlich kommt es bei Vergleichsangeboten darauf an, dass gleiche Leistungen beinhaltet sind, keine intransparenten Pauschalen aufgeführt werden und eine seriöse Differenzierung nach einzelnen möglichen Optionen, etwa einer Erd- oder Feuerbestattung, vorgenommen wird. Entscheidend für eine solide Beauftragung einer Bestattung ist stets ein transparenter und nachvollziehbarer Kostenvoranschlag.

Bestatter müssen sich bei einer Kooperation mit Vermittlungsportalen die Frage stellen, ob die von den Maklern bei ihnen abgefragten Pauschalpreise der individuellen Gestaltung von Trauerfeiern ihres Unternehmens und ihrem Seriositätsanspruch gerecht werden. Bereits seit dem Jahr 2015 hat der Bundesverband Deutscher Bestatter ein provisionsfreies und für alle Seiten kostenfreies Suchportal auf der Webseite www.bestatter.de eingerichtet. Dort können Menschen nach Bestattungsunternehmen in ihrem persönlichen Umfeld suchen, die einzelnen angebotenen Serviceleistungen des Bestattungshauses anhand plausibler Piktogramme direkt einsehen und ohne Vermittler Kontakt mit ihrem Bestatter aufnehmen. Ferner besteht die Möglichkeit, sich nach Angabe einiger grundlegender Optionen konkrete Angebote von maximal drei Bestattern via E-Mail schicken zu lassen.

Der Bundesverband Deutscher Bestatter sieht in den technischen Möglichkeiten des Internets eine gute Hilfestellung für Menschen, einen geeigneten Bestatter zu finden, der dann in der konkreten und persönlichen Begleitung individuelle Angebote erstellt. Eine Bestattung erfordert eine ehrliche und vertrauensvolle Beratung. Diese kann der schnelle Klick und die unpersönliche Beauftragung im Internet nicht leisten. Bei Preisen sind stets vermeintlich billige Lockvogelangebote von preiswürdigen und ehrlichen Bestattungen zu unterscheiden.

 

Quelle:

Ausgabe Nr. 04 / 2016

Fachverlag des deutschen
Bestattungsgewerbes GmbH
Volmerswerther Straße 79
40221 Düsseldorf

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„Mein erstes Mal …!

Irgendwann ist es so weit, ein Mensch aus unserem näheren Umfeld stirbt und wir nehmen teil. Aber wie geht das eigentlich − teilnehmen an einem Todesfall?

Der langjährige nette Nachbar ist verstorben und wir erfahren davon. Von der Nachbarin, über einen Trauerbrief oder aus der Zeitung. Und wir wissen, da gibt es die Tochter des Verstorbenen, die regelmäßig zu Besuch kam. Gerne wollen wir uns mitteilen, unser Beileid aussprechen und vielleicht sogar etwas Trost spenden. Aber was ist passend, was angebracht und was gewünscht?

Eine Kondolenz schriftlich oder auch mündlich auszudrücken, ist nicht ganz einfach. Dennoch sollten wir nicht darauf verzichten, denn Worte helfen den Hinterbliebenen und Trauernden und auch letztlich uns selbst.

Ein paar Tipps:

  • Sprechen Sie die Hinterbliebenen direkt an: „Liebe Frau/Herr oder Familie Müller“
  • Formulieren Sie Ihre Betroffenheit: „Mit großem Bedauern hören wir …“, „Berührt möchten wir unser Beileid aussprechen.“, „Mein Mitgefühl gehört Ihnen.“
  • Senden Sie einen Gruß und Wunsch: „Wir wünschen Ihnen viel Kraft/Mut/Zuversicht.“
  • Wählen Sie eine Karte mit einem tröstlichen Motiv und einem Spruch oder Zitat, das Sie persönlich schön und passend finden.
  • Unterschreiben Sie handschriftlich.
  • Schreiben Sie keine E-Mail, SMS oder WhatsApp.

Der Besuch der Trauerfeier ist abhängig von den Wünschen der Angehörigen. Steht in der Traueranzeige „Beisetzung im engsten Familienkreis“, ist kein Besuch erwünscht. Ist die Formulierung offen: „Die Trauerfeier findet am Freitag, den 27.05.2016 um 10 Uhr auf dem Hauptfriedhof statt“, ist es einem selbst überlassen, teilzunehmen, aber man ist willkommen. Gleiches gilt für den persönlich erhaltenen Trauerbrief. Für die Teilnahme an einer Beerdigung gibt es heute keine starren Regeln mehr, denn der Grund der Zusammenkunft gibt ohnehin den Ton an. Seien Sie einfach pünktlich und kleiden Sie sich für sich passend. Ein kleiner Blumengruß zum Abschied ist nie verkehrt und kann am offenen Grab niedergelegt werden. Ein Händedruck und ein „herzliches Beileid“ trösten die Hinterbliebenen.

Ein Todesfall ist vor allem traurig und nie alltäglich, aber er gehört zum Leben!

von Mikel Ortega from Errenteria, Basque Country, Spain, with a retouche by Richard Bartz. See the
original file here. [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

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